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Hier schreibe ich über die Dinge, die ich so erlebe, Lustiges, Kurioses, Ärgerliches... Über all das, was jedem von uns jeden Tag im Alltag widerfährt und wo man vielleicht denkt, wieso schreibt da eigentlich nicht mal einer drüber?
Was ich schreibe, kann man gut finden, muss man aber nicht. Kann man kommentieren, muss man aber nicht. Frei nach dem Motto: Alles geht, nichts muss.

In diesem Sinne: viel Spaß!
Deine Violet

Dienstag, 23. November 2010

Wuuursssst!

Kinderernährung ist ja so eine Sache. Von Anfang an kann man da unglaublich viel falsch machen.

Klar, stillen ist das Allerbeste, am liebsten bis zum zweiten Lebensjahr (neueste Empfehlung der WHO sowie UNICEF, tolle Idee, wie ich finde, denn wenn so ein Kind erst mal selbst zur Milchquelle laufen kann, ist das doch wahnsinnig praktisch...*Ironie-Modus aus*).
Wer nicht stillen kann oder will, kann sich da bereits im Krankenhaus, kaum dem Kreißsaal entronnen, einiges anhören, denn mittlerweile hat jedes Krankenhaus, dass was auf sich hält, eine Stillberaterin, die in der Regel der Leche Liga angehört, einer Vereinigung, die mit so Erfindungen wie der Weltstillwoche jede frischgebackene Mutter zum stillen missionieren will.
Stillen muss sein, und jede Neu-Mutter, die sich durch die ganze Situation (plötzlich ist der kleine Mensch aus dem Bauch nicht mehr in selbigem und schreit und wirkt so zerbrechlich) noch nicht genügend verunsichert fühlt, soll das Stillen ruhig mal in Frage stellen.
Ich kenne genügend Mütter, die heulend da saßen, weil es mit dem Stillen nicht klappen wollte und denen zusätzlich zu dem eigenen Gefühl der Unzulänglichkeit auch noch von den wohlmeinenden Stillberaterinnen ein schlechtes Gewissen gemacht wurde. Dogmatischer als bei den Still-Fanatikerinnen geht es meines Erachtens nur in der katholischen Kirche zu.

Nach ein paar Monaten stillen (oder eben nicht…) muss man sich dann mit dem Thema Beikost beschäftigen, sprich, zu welcher Milch auch immer wird dann Brei gereicht, der nach und nach alle Milchmahlzeiten ersetzt (außer natürlich bei den Hardcore-Still-Müttern, die machen trotz Beikost konsequent weiter mit der Milchbar und erfreuen die WHO und UNICEF).

Ich glaube, es gibt nur wenige Themen, die in Mutti-Internet-Foren so intensiv diskutiert werden wie die Beikost-Ein- und -Fortführung. Was füttere ich wann und wie viel, koche ich selbst oder gebe ich Gläschen (make an educated guess…), was darf der kleine Schatz trinken und so weiter und so fort.
Will man sich so richtig mies fühlen, empfehle ich ein Buch der Ernährungsexpertin Dagmar von Cramm, denn nach Lektüre des Buches weiß man, dass man bisher alles, aber auch wirklich alles falsch gemacht hat. Und die Tatsache, dass die neusten Erkenntnisse in Sachen Baby- und Kinderernährung meist schon kurz nach Veröffentlichung wieder überholt sind, macht es nicht gerade einfacher.

Dabei ist es eigentlich ganz leicht. Mir haben zwei Prinzipien ziemlich gut geholfen:
1. Das Kind sollte möglichst satt werden.
2. Alles in Maßen.

Wenn ich Zeit habe, koche ich. Wenn nicht, gibt es ein Kinder-Fertigmenü. Mein Kind darf ab und zu einen Keks und etwas Kuchen. Ja, auch mit bösem raffiniertem Zucker, denn die Dinkel-Hafer-Kleie-Kekse nur mit Fruchtsüße oder die zucker-, ei- und milchfreien Kuchenkreationen schmecken wie Presspappe. Er bekommt Naturjoghurt mit Obst, aber auch mal einen Fruchtzwerg. Wie gesagt, alles in Maßen.

Nur bei einem Lebensmittel klappt das mit dem Maßhalten irgendwie nicht und das ist Wurst / Fleisch. Wenn es unbedingt sein muss (weil Mama da so penetrant drauf besteht…) isst mein Sohn auch Brot und Gemüse, empfindet es aber meistens als störend und ablenkend vom seinem Lieblingsnahrungsmittel (was seinem vegetarisch essenden Vater die Tränen in die Augen treibt…). Mittlerweile kann er auch „Wurst“ sagen (es hört sich an wie „Wuuursssst“) und so sitzt er am Esstisch, deutet auf die Köstlichkeiten vom Metzger und verlangt sehr energisch nach seiner „Wuuursssst“. Und er sieht niemals glücklicher aus als wenn er ein Stückchen Wurst kaut. Mmmmhhhmmmm!

Und die Moral von der Geschicht’? Wäre es nicht fein, wenn Eltern bei der Ernährung ihres Kindes auf ihren Instinkt hören dürften und nicht von allen Seiten mit guten Ratschlägen überhäuft würden? Ich denke, die meisten Eltern sind schon groß und fragen nach, wenn sie sich unsicher sind. Und denjenigen Erziehungsberechtigten, die ihren Anderthalbjährigen Kaugummi, Cola und Chips geben, ist meines Erachtens auch mit guten Ratschlägen nicht beizukommen. Da hilft dann nur noch die Supernanny!

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