Schön, dass Du vorbei schaust...

Hallo und herzlich Willkommen in meiner Welt!
Hier schreibe ich über die Dinge, die ich so erlebe, Lustiges, Kurioses, Ärgerliches... Über all das, was jedem von uns jeden Tag im Alltag widerfährt und wo man vielleicht denkt, wieso schreibt da eigentlich nicht mal einer drüber?
Was ich schreibe, kann man gut finden, muss man aber nicht. Kann man kommentieren, muss man aber nicht. Frei nach dem Motto: Alles geht, nichts muss.

In diesem Sinne: viel Spaß!
Deine Violet

Donnerstag, 12. Dezember 2013

Alle Jahre wieder – Weihnachten, die 2te



Der Göttergatte ist ein extrem geduldiger Mensch. Muss er auch sein, denn er hat sich mit mir nicht gerade ein pflegeleichtes und unkompliziertes Exemplar der Gattung Frau ausgesucht.

Ich neige ein wenig zur Eigenwilligkeit und Sturheit und bin bereits mitten drin in dem von Markus Barth in seinem Buch „Mettwurst ist kein Smoothie“ beschriebenen Prozess der Verkauzung (großartiges Buch, nebenbei bemerkt, sehr empfehlenswert, ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal Tränen beim Lesen gelacht habe…). Sprich, meine Handlungen sind nicht immer nachvollziehbar und schon gar nicht logisch.

Aber wie gesagt, der Göttergatte trägt es mit großer Gelassenheit. Allerdings wird seine Belastbarkeit und Stressresistenz einmal im Jahr besonders gefordert, nämlich zur Weihnachtszeit. Ab dem 1.12. günstigstenfalls, zu seinem Leidwesen eher schon früher (so ab Mitte November) raste ich nämlich total aus. 
Da gibt es für mich kein Halten mehr und ich dekoriere die Wohnung mit Engeln, Weihnachtsmännern, Sternen und vielerlei Zierrat mehr. Dazu sorge ich mit ungefähr einer Fantastillionen Kerzen für Atemnot bei meinen Mitbewohnern, da ich sie alle gleichzeitig anzünde und so für akuten Sauerstoffmangel sowie Paraffingestank sorge, den ich gern noch mit dem Abbrennen von Rauchkerzen flankiere. Ich finde es schön so, dem Göttergatten hingegen tränen die Augen. 

Aber das ist bei weitem noch nicht die größte Belastungsprobe für den Göttergatten. Nein, die wirklich härteste Herausforderung für ihn ist die Tatsache, dass ich weihnachtliche Musik liebe und diese so gern mit meinem Gesang begleite. Ab dem ersten Advent dudele ich in der Dauerschleife „Last Christmas“, „White Christmas“, „Jingle Bells“ und ähnliche Weihnachtsevergreens und singe so inbrünstig mit, dass nicht nur mir die Tränen kommen.

Ich schwebe also auf meinem Wölkchen aus Weihnachtsstimmung, Rauchkerzen und Plätzchenduft durch die Wohnung und der Göttergatte denkt über eine Flucht nach Guatemala nach. Doch seine Leidensfähigkeit ist groß. Ich nehme an, dass muss wohl Liebe sein…

Samstag, 23. November 2013

Oh Weihnachtszeit – Du gnadenreiche Zeit!


Der Göttergatte und ich verbringen dieses Jahr das Weihnachtsfest bei seinen Eltern zusammen mit der ganzen Familie.

Ganze Familie, das heißt: der Göttergatte, das Kind, meine Schwiegereltern, meine Mutter und meine Wenigkeit. 

Crazy Vorhaben, ich weiß. Und als wenn ein gemeinsames Fest mit der ganzen Familie nicht schon Herausforderung genug ist, habe ich, in einem Moment völliger geistiger Umnachtung (Weihnachten! Mit der Familie! Wie schöööön!) beschlossen, dem ganzen noch einen zusätzlichen Kick zu geben und schlug vor, dass der Göttergatte und ich an einem Tag zusammen für die ganze Familie kochen wollen.

Ja, hab‘ ich sie denn noch alle beisammen???? Ich muss doch wirklich mit dem Klammerbeutel gepudert sein! Denn die einzigen, die wirklich unkompliziert beim Essen sind, sind meine Schwiegermutter und ich! Wir essen einfach gern und wir essen auch einfach alles. 

Der Rest der Mischpoke hingegen: katastrophal. Der Göttergatte ist militanter Vegetarier, isst nix, was mal Augen hatte und gibt auch gerne mal Geräusche des Ekels von sich, wenn wir Barbaren das Wildschwein aufteilen.

Das Kind isst hingegen nur Fleisch, Gemüse ums Verrecken nicht, es sei, es gelingt mir, es irgendwie zu tarnen oder im / beim / unter dem Fleisch zu verstecken. Und eigentlich reichen ihm Nudeln mit Ketchup, das geht immer, 7 Tage die Woche.

Mein Schwiegervater isst am liebsten das, was seine Frau gekocht hat oder der Koch des Golfclubs, in dem er Mitglied ist. 

Und meine Mutter begleitet sowieso jeden zweiten Satz mit „Ach, für mich nicht, das lohnt sich doch nicht mehr, ich sterbe ja bald.“ Sie ist 76 und bis auf ihre Arthrose und einen etwas zickigen, aber medikamentös durchaus gut eingestellten Blutdruck kerngesund. Sie ist am liebsten Pellkartoffeln mit Quark, das ist billig und schmeckt gut (besonders, wenn die Zutaten vom nahegelegenen Discounter und im Sonderangebot waren, so dass man beim Einkauf fast noch was raus bekommt).

Und in diese Parameter, die selbst einen Jamie Oliver nervös zuckende Mundwinkel bescheren würden, komm‘ ich daher und sage, „Wir können ja an einem Tag für alle kochen.“

Tja. Jeder schafft sich sein eigenes Armageddon…