Schön, dass Du vorbei schaust...

Hallo und herzlich Willkommen in meiner Welt!
Hier schreibe ich über die Dinge, die ich so erlebe, Lustiges, Kurioses, Ärgerliches... Über all das, was jedem von uns jeden Tag im Alltag widerfährt und wo man vielleicht denkt, wieso schreibt da eigentlich nicht mal einer drüber?
Was ich schreibe, kann man gut finden, muss man aber nicht. Kann man kommentieren, muss man aber nicht. Frei nach dem Motto: Alles geht, nichts muss.

In diesem Sinne: viel Spaß!
Deine Violet

Samstag, 26. Februar 2011

Von den Unterschieden beim Kinderweinen

Solange man noch keine Kinder hat, ist man der Meinung, Kinderweinen hört sich eigentlich immer gleich an. Und auch am Anfang, wenn der Zwerg gerade auf der Welt ist, ist es noch nicht so einfach, aus dem Heulen herauszuhören, was das Kleine nun gerade möchte.

Mit zunehmender Zeit der Elternschaft stellt man dann aber fest, dass Kinder nicht immer gleich brüllen. Es gibt da durchaus Unterschiede im Weinen und Quengeln.

Zum einen ist da das echte Weinen, welches auch von richtigen Tränen begleitet wird. Das findet meistens statt, wenn sich das Kind irgendwo wehgetan hat und dringend jemand zum pusten braucht. Bei dieser Art von Weinen sollte man auf jeden Fall die Kaffeetasse aus der Hand stellen und schnell nachschauen, was passiert ist. Meistens nichts dramatisches, aber sicher ist sicher.

Dann gibt es noch das jämmerliche Weinen. Diese Art von Weinen tritt auf, wenn das Kind krank ist und ist für Eltern am schwersten zu ertragen. Es ist wirklich ein ganz jämmerliches und leidendes Wehklagen, weil die Ohren weh tun oder der Bauch oder sonst irgendein gesundheitlich hoch unbefriedigender Zustand vorliegt. Pusten hilft hier nicht wirklich weiter, sprich, wenn alle medizinischen Gegenmaßnahmen eingeleitet sind, können Eltern nicht vielmehr machen außer trösten, kuscheln und festhalten.

Und dann gibt es noch das wütende Weinen. Diese Art von Weinen ist eher ein zorniges Gebrüll, welches in der Regel begleitet wird von irgendeinem Krachen, Rumpeln oder Knallen, ausgelöst durch Gegenstände, die im Wutanfall durch die Gegend geschmissen werden. Auslöser für das wütende Weinen ist meistens irgendetwas, was nicht so funktioniert, wie der kleine Wutwichtel es sich gerade vorstellt. Beim wütenden Weinen muss man nicht sofort alles stehen und liegen lassen und rennen, da kann man seinen Kaffee ruhig noch austrinken und dann mal schauen gehen, wo das Runde grad nicht durch’s Eckige passt.
Es sei denn, es ist mehr als ein Kind im Kinderzimmer und auf das zornige Weinen folgt das echte Weinen, dann ist es ratsam, sich gleich auf den Weg zu machen.

Mein Kind ist knapp zwei. Überflüssig zu sagen, welches Weinen bei uns gerade dominiert…

Dienstag, 15. Februar 2011

Der kleine Unterschied

Eine der Hauptpointen bei dem alljährlich an Silvester ausgestrahlten Sketch „Dinner for one“ ist das hartnäckige Stolpern von James, dem Butler, über den Kopf des am Boden liegenden Tigerfells. Nach einigen Stolperern und einigen alkoholischen Getränken schafft er es jedoch einmal, über den Tigerkopf hinweg zu hüpfen.

Daran musste ich neulich abend gerade denken. Mein Sohn hatte in der Küche (Marke langer schmaler Schlauch) mit den Wasserflaschen gespielt und sie dekorativ mitten in den Raum gestellt. Der Göttergatte war nun dort am werkeln und bereitete das Abendessen vor. Und er dachte nicht im Traum daran, die Flaschen aus dem Weg zu räumen. Nein, er ließ sie einfach dort stehen und bewegte sich geschickt an ihnen vorbei. Er stieß sie nicht um, nein, integrierte sie einfach in seine Bewegungsabläufe und den in der Küche zur Verfügung stehenden Platz.
Großes Tennis!

Geradezu lehrbuchartig stellen sich in dieser Situation die Unterschiede zwischen den Geschlechtern dar. Jede Frau würde die Flaschen aus dem Weg räumen. Nicht so der Mann. Ich glaube, das liegt an dem genetisch bedingten blinden Fleck, den Männer haben und der sich auch immer im Bezug auf Wollmäuse (die eigentlich schon Wollhamster, wenn nicht sogar Wollmeerschweinchen sind), Klamottenberge, verpilzte Waschbecken, leere Klorollen, leere Gläser auf dem Tisch, Unmengen von schmutzigem Geschirr in der Spüle, wie verrückt piepende Wäschetrockner, die signalisieren, dass sie fertig sind mit Wäschetrocknen und Socken vor dem Wäschepuff zeigt. Sie sehen es einfach nicht! Oder sie sehen es zwar, aber es dringt nicht in ihr Bewusstsein, dass ein zu verändernder Zustand vorliegt. Ergo, verändern sie auch nichts.

Das ist natürlich einigermaßen frustrierend für uns Frauen, aber sehen wir es doch mal so: es ist eine Art genetische Mutation und sie können nichts dafür. Also müssen wir sie immer wieder darauf hinweisen… Mühsam, ich weiß…
Aber deswegen gibt es ja so Tage wie den Muttertag oder den Valentinstag, wo uns die Männer mal zeigen können, wie froh und dankbar sie sind, uns zu haben! Gell?

Montag, 14. Februar 2011

Nur die Harten komm'n in Garten...

Maria Riesch und ich leiden derzeit vermutlich an der gleichen Plage, einer Virusgrippe mit hohem Fieber.
Das ist für Frau Riesch erst einmal dramatischer als für mich, da ja im Moment die Ski-Weltmeisterschaften in Garmisch-Partenkirchen stattfinden.

Und während ich hier trotz zahlreicher Segnungen der Pharmakologie aus dem letzten Loch pfeife, holt Maria Riesch mal eben zwei Bronzemedaillen. Respekt! Saust mit 40° Fieber diese verteufelt steilen Abhänge runter und das auch noch als Drittschnellste. Ich wäre vermutlich schon in Seilbahn auf dem Weg nach oben verendet.

Und was mich dann am meisten umgehauen hat, war, dass sie bei der Preisverleihung aussah wie’s blühende Leben. Leicht gebräunter Teint, zart rosa Wangen, dezentes Augen-Make-up. Da stellt sich mir natürlich die Frage, ob auf die Mädels, wenn sie denn dann den Berg runterkariolt sind, ein Visagist wartet, der sie medaillen-reif zurecht macht oder ob sie selbst ein Schminktäschchen dabei haben und schnell mal ein Podest-Make-up auflegen.

Mir wäre es ja in meinem Zustand so was von Suppengrün, wie ich aussehe. Ich würd’ da hingehen, mir die Medaillen geben lassen, matt in die Kamera winken und dann stumpf nach hinten umfallen.

Nicht so Maria Riesch. Strahlend, das Milka-Mützchen werbewirksam in Position gebracht, winkt sie in die Kameras und sieht aus, als würde sie zur Feier des Tages gleich erst mal ein Proseccochen schlürfen (statt wie ich Heumann Bronchial-Tee…).

Also, ich wäre sehr dankbar, wenn mir jemand einen Hinweis geben könnte, was sie eingenommen hat und wo man es herbekommt…

Samstag, 12. Februar 2011

Stell Dir vor es ist Wahl und keiner geht hin, Teil 2

Wie ja bereits erwähnt, sind hier in Hamburg dieser Tage Bürgerschaftswahlen. Und gestern nun bekam ich einen Din-A-4-Umschlag mit der Aufschrift: „Wichtige Wahlunterlagen!“.

Diese Wahlunterlagen entpuppten sich als 33-seitiger Musterstimmzettel plus Anschreiben und einem bunten Erklärblatt. Der Landeswahlleiter Willi Beiß fühlte sich bemüßigt, mich schnell noch zu schulen, bevor er mich am 20. Februar ins Wahllokal schickt.

Um zu kapieren, wen ich wie mit wieviel Stimmen wählen kann / soll, könnte ich in der Tat eine Schulung gebrauchen. In diesem Musterstimmzettel-Heft gibt es Landeslisten und Wahlkreislisten und Bezirkslisten und Listenlistenlisten und es stehen gefühlt die Namen aller Hamburger drin, so viele Menschen stellen sich in irgendeiner Form zur Wahl. Und jeder Wähler hat 20 Stimmen, die er nun nach Gutdünken verteilen kann.

Früher hatte ich zwei Stimmen, eine für die Partei, eine für meinen Lieblingskandidaten, Ende, aus, Applaus. Hat auch funktioniert.
Jetzt muss ich mir im Grunde die Zeit nehmen und mich einlesen, um zu verstehen, was genau ich wie wähle und wer dann in die Bürgerschaft einzieht.

Aber wer um alles in der Welt hat denn dafür Zeit?!? Sich bezüglicher dieser Wahlen zu informieren mutiert gerade zum Vollzeit-Job, denn ich muss mich ja auch noch schlau machen, welche Partei mir was verspricht (und dann doch nicht einhält, polemisch, ich weiß…), wenn ich sie wähle.

Ich kann ja mal zu meinem Sohn sagen, Liebelein, ich kann jetzt nicht mit Dir spielen, ich muss mich über die Wahlen informieren. Bin mal gespannt, was er dann sagt, vermutlich aber das gleiche wie sonst auch: „Bau ma Turm, ja?“ oder „Bisschen Auto gucken, ja?“.

Vielleicht bin ich ja besonders einfältig, dass ich diesen Wahlprozess nicht gleich erfasse. Aber ich fürchte, damit stehe ich nicht alleine da. Mit einem derartig verkomplizierten Wahlvorgang wird man die Wahlbeteiligung meines Erachtens nicht erhöhen. Und dann reichen die Stimmen wieder nicht für eine eindeutige Entscheidung und die Parteien verstricken sich in endlosen Verhandlungen, die dann wieder zu irgendwelchen auf Dauer nicht tragfähigen Koalitionen führen.

Ach, das macht mich irgendwie so müde...

Mittwoch, 9. Februar 2011

Krimi goes Splatter

Der Göttergatte hat sich einen neuen Schmöker gekauft, einen Krimi. Ich lese auch gerne Krimis, aber in letzter Zeit kommen im Krimi-/Thriller-Genre immer mehr Bücher auf den Markt, wo mir einfach der Zugang fehlt.

Die Bücher werden immer grausamer, brutaler und wie ich finde, auch geschmackloser. Jeder Mord wird detailliert und in den schillerndsten Farben beschrieben, ebenso wie der Verwesungsgrad der zurückbleibenden Leiche.
Zu jedem „guten“ Krimi / Thriller gehört mittlerweile auch die eine oder andere Vergewaltigung, natürlich auch ausführlich, ja, beinahe genüsslich ausformuliert. Und jederzeit gerne genommen ist jegliche Art von Kindesmissbrauch, Pädophilie und Inzest.

Hallo??? Was leben die Autoren hier aus?? Traumatische, unbewältigte Erfahrungen? Ihre eigenen Gewaltphantasien? Oder haben sie schlicht erkannt, dass diese Art zu schreiben eine Gelddruckmaschine ist, da der gemeine Leser mittlerweile so verroht ist, dass er echt harten Stoff zum lesen braucht, um aus dem Leseerlebnis noch einen Kick zu ziehen?

Wo sind die gut geschriebenen, psychologisch ausgefeilten und wirklich mordsspannenden Krimis und Thriller, so wie es sie noch vor einiger Zeit gab? Bevor die Simon Becketts und Stieg Larssons dieser Welt die Szene mit ihren Büchern aufgemischt haben? Bevor aus Krimis und Thrillern Splatter-Filme auf Papier wurden?

Aber gut, in einer Zeit, wo Ego-Shooter en vogue sind, in denen es einzig und allein darum geht, andere abzuschießen (egal, ob Mensch oder Monster), reißt natürlich Miss Marple nicht mehr die Wurst vom Teller.

Dienstag, 8. Februar 2011

Die Bundeswehr - eine starke Truppe

Als ich vor einigen Tagen mit dem Auto unterwegs war, fuhr vor mir ein Mercedes mit einem Y und einigen Ziffern auf dem Nummernschild.

Sprich, es handelte sich allem Anschein nach um ein höheres Tier bei der Bundeswehr, irgendein Oberst oder General oder so was, bei den Rängen unseres Heeres bin ich nicht so firm. Ich gehe jedoch davon aus, dass ein einfacher Obergefreiter keinen so großen Dienstwagen fahren darf.

Der, nennen wir ihn der Einfachheit halber, Oberst hatte in seinem Auto auch ein Navigationssystem. Trotzdem fuhr er, ortsunkundig wie er augenscheinlich war, derartig unsicher und verpeilt durch die Gegend, dass man wirklich Angst bekommen konnte. Riskante Spurwechsel in letzter Sekunde, unerwartetes scharfes Abbremsen, die ganze Palette von „Arrhhgg, ich weiß nicht, wo ich bin und wo ich hin muss!!“ - Verhalten. Trotz Navi.

Und da habe ich mir dann schon Sorgen gemacht, dass dieser Mensch im Ernstfall für meine Verteidigung zuständig ist. Ich meine, wenn er sich schon mit einem Navi in einem Mercedes in einer Stadt wie Hamburg nicht zurecht findet, wie soll er das dann mit einem Panzer ohne Navi im Feindesland tun?

Ach, höre ich die Sorglosen unter Euch sagen, so ein Oberst fährt den Panzer ja nicht, der ist ja mehr für’s Strategische und Taktische zuständig.

Ja, umso schlimmer! Was soll ich denn von einem Strategen halten, der selbst mit Navi seinen Weg nicht findet??? Der völlig verplant durch Hamburg eiert? Und der sagt dann dem gemeinen Soldaten, wo’s lang gehen soll? Na prima…

Sonntag, 6. Februar 2011

Stell' Dir vor, es ist Wahl und keiner geht hin...

Hier in Hamburg wird ja am 20. Februar die Bürgerschaft neu gewählt. Und da hat man im Moment das Gefühl, sämtliche Parteien haben ihre Sparstrümpfe aufgeribbelt und das Geld für Werbeplakate ausgegeben.

Man kann kaum treten, ohne dass einen einer der Bürgerschaftskandidaten anlächelt (FDP), angrinst (ÖDP) oder ernst und vertrauenheischend anschaut (SPD).

Am meisten nervt mich derzeit das Wahlplakat der FDP mit der Bürgerschaftskandidatin KatJA (wahnsinns Wortspiel übrigens…) Suding.


Ich meine, worum geht es da?!? Will sie in die Bürgerschaft oder in den Otto-Katalog? Soll ich sie wählen oder die Regenjacke kaufen? Was soll ich denn von einer Politikerin halten, die posiert, als stünde sie vor einem von Heidi Klums Fotografen-Freunden?
Aber sie ist halt hübsch und sie möchte gerne Politik machen und da ist sie dann eben in die FDP eingetreten und nun darf sie mit der Westerwelle zum Galadinner und wer weiß, vielleicht wird sie mal Familienministerin.

Der Kandidat der SPD, Olaf Scholz setzt da mehr auf lässige Seniorität. Ich soll ihm einfach mal vertrauen, er macht das dann schon. Ernst, manchmal mit einem leichten Lächeln blickt er mich an und verschlagwortet seine Regierungsziele auf dem Plakat mit Begriffen wie „Vertrauen“. „Verantwortung“. „Vernunft“. Na ja.

Ganz anders hingegen der ÖDP-Kandidat, der in Bayern den Volksentscheid für das totale Rauchverbot in Kneipen und Gaststätten durchgesetzt hat. Der hat vermutlich der plakat-entwerfenden Werbeagentur einfach irgendein Privatfoto gegeben, vor dessen Aufnahme er nicht mal in den Spiegel geschaut hat, geschweige irgendeinen Aufwand betrieben hat, um senior bzw. positiv rüber zu kommen.

Nur bei den Linken ist niemand drauf zu sehen, die beschränken sich auf knackige Parolen wie „Hartz IV abwählen“ und „Reichtum besteuern“ (na ja, jeder so, wie er’s mal gelernt hat, näch…).

Ich weiß, Wahlwerbung muss ja sein, sonst sind noch Wahlen und keiner geht hin oder man geht hin und, oh Schreck, weiß nicht, wen man wählen soll… Aber dieser Plakatierungswahn im Moment ist einfach nur anstrengend.

Wann kommt der Tag…

Ich frage mich in letzter Zeit immer öfter, wann der Tag kommt, an dem man jemandem, der sich daneben benimmt, ungestraft sagen darf, dass er sich daneben benimmt, ohne als unhöflicher Stoffel zu gelten.

Und ich befürchte, die Antwort auf diese Frage lautet: nie. Dieser Tag kommt nie. Denn wir sind alle höflich und nehmen hin. Wir nehmen schlechtes Benehmen hin, wir nehmen Rücksichtslosigkeit, Unfreundlichkeit, Unverschämtheit und fehlende Courage hin, genauso wie mangelnde Professionalität und Inkompetenz. In unserer Gesellschaft ist man so erzogen, offensichtliches Fehlverhalten mit einem Lächeln verständnisvoll unter den Teppich zu kehren. Denn das macht man ja nicht, mal auf den Tisch zu hauen und dem Gegenüber mit deutlichen Worten die rote Karte zu zeigen.

Wir sind höflich gegenüber Chefs, Kollegen, Geschäftspartnern, Schwiegereltern, Freunden und Bekannten. Wir sagen nichts, wenn sie sich ganz offensichtlich schlecht, unverschämt und manchmal sogar ethisch fragwürdig benehmen, denn man will ja niemanden vor den Kopf stoßen, wer weiß, welche Konsequenzen das hat.

Und daher ist diese Frage,wann der Punkt erreicht ist, an dem alle Duldsamkeit endet und Tacheles gesprochen wird, eine höchst individuelle. Das muss jeder selbst für sich entscheiden, was passieren muss, dass alle Signallampen auf rot gehen und einem (endlich!) die Hutschnur platzt. Dieser Zeitpunkt ist bei jedem ein anderer. Bei manchem kommt er nie.

„Höflichkeit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr…“ Diesen weisen, alten Spruch sollten wir uns vielleicht mal auf’s Kopfkissen sticken lassen.