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Hallo und herzlich Willkommen in meiner Welt!
Hier schreibe ich über die Dinge, die ich so erlebe, Lustiges, Kurioses, Ärgerliches... Über all das, was jedem von uns jeden Tag im Alltag widerfährt und wo man vielleicht denkt, wieso schreibt da eigentlich nicht mal einer drüber?
Was ich schreibe, kann man gut finden, muss man aber nicht. Kann man kommentieren, muss man aber nicht. Frei nach dem Motto: Alles geht, nichts muss.

In diesem Sinne: viel Spaß!
Deine Violet

Sonntag, 15. August 2010

Leben mit Kleinkindern oder Leben im Hochsicherheitstrakt

Sobald Kinder anfangen, mobil zu werden, also so mit 4-5 Monaten, fängt es an, das Leben im Hochsicherheitstrakt.

Die ersten drei Monate sind noch recht gemütlich. Das Kind liegt meist irgendwo auf dem Rücken rum und bleibt dort auch liegen. Man kann es kurz mal auf der Couch oder dem Bett parken, ohne das man Gefahr läuft, es hinterher schreiend auf dem Boden wiederzufinden (auf der Wickelkommode sollte es dennoch auch in den ersten drei Monaten niemals nicht alleine liegen!!!)

So ab dem vierten Monat ist es dann aus mit der Gemütlichkeit und das bleibt so, bis das Kind halbwegs versteht, was gefährlich ist und weh tut (diesen Zustand erreicht es so ca. mit 30 Jahren…). Das Kind fängt an, sich zu drehen. Dann erreicht es irgendwann die Roll- bzw. Robphase. Danach kommt die Krabbelphase und ungefähr zeitgleich fängt es an, sich an allem hochzuziehen und an Tischen, Wänden oder einem aufgestellten Laufgitter entlangzulaufen (übrigens dienen Laufgitter nach und nach immer weniger dem Schutz des Kindes als vielmehr dem Schutz von Gegenständen wie Stereoanlagen, Fernseher, DVD-Playern, Pflanzen jeglicher Art und irgendwie allem, was entweder gefährlich ist oder kaputt gehen könnte).

Wenn das Kind das erste Lebensjahr vollendet hat, ist ziemlich bald damit zu rechnen, dass es die ersten Schritte alleine tut. Und mit wachsender Mobilität sowie mit wachsender Körpergröße entdeckt der kleine Steppke dann irgendwann, dass es total spannend und lustig ist, Schränke aufzumachen, Gegenstände aus Regalen zu ziehen, den Herd anzuschalten, die Spülmaschine abzuschalten, Spielzeug ins Klo zu werfen und 1000 andere Dinge zu tun, die, ich sagte es bereits, entweder gefährlich sind und/oder weh tun können oder schlicht nervig sind (Spielzeug aus dem Klo zu fischen gehört nun mal nicht zu meinen liebsten Beschäftigungen…).

Außerdem ist das Gehen lernen ein recht mühseliger Prozess, verbunden mit zahlreichen Blessuren durch Hinfallen, Umplumpsen und gegen Ecken dotzen. Eine Freundin von mir warnte mich, dass, sobald mein Sohn mobiler wird, die Zeit der Beulenpest beginnt (und ich habe ihr natürlich nur bedingt geglaubt…).
Was soll ich sagen, sie hatte natürlich recht. Mein Sohn sieht manchmal so zerbeult aus wie Captain Kirk im letzten Enterprise-Blockbuster.

Also fängt man aus all den genannten Gründen an, die Wohnung kindersicher zu machen. Der Fachhandel bietet hier mannigfaltige Schutzutensilien, angefangen vom Eckenschutz für scharfe Tisch- und Schrankecken über Schrankverschlüsse, Klodeckel-Verschlüsse, Anti-Fingerklemm-Vorrichtungen für die Türen, Fenster und Schubladen, Türstopper, Steckdosenschutz, Abdeckung für Blumentöpfe bis hin zum Herdschutz und dem Türgitter für Treppen und Räume, zu denen das Kind keinen Zutritt haben soll.

Wenn man dies alles kauft, hat man ziemlich schnell das Gefühl, im Hochsicherheitstrakt eines Gefängnisses für ganz schwere Jungs zu sitzen.
Schränke gehen nur unter größten Bemühungen wieder auf, Räume können nur betreten werden, nachdem man den komplizierten Mechanismus des Türgitters überwunden hat und staubsaugen geht erst dann, wenn es einem gelingt, den Stecker des Staubsaugers in die mit einer cleveren Sicherung abgedeckten Steckdose zu wurschteln. Und wenn man das erste Mal gaaaanz dringend wo hin muss und auf die Schnelle die Sicherung am Toilettendeckel nicht aufbekommt, stellt sich eine gewisse Verzweiflung ein, verbunden mit dem dringenden Wunsch, das Kind möge doch bitte ganz schnell erwachsen werden und ausziehen.

Und das Fatalste an der Sache: trotz dieser mannigfaltigen Schutzvorrichtungen denkt man nie an alles und kann es leider auch nicht verhindern, dass es zu kleineren bis mittleren (hoffentlich keinen größeren!) Unfällen kommt (in der Notaufnahme des hiesigen Kinderkrankenhauses kennt man uns gut und mit den Rettungssanitätern der 112 bin ich praktisch per Du…).

Zum Trost sei gesagt, es wird besser. Kinder lernen laufen und Gefahren einschätzen. Aber bis dahin muss ich leider weiterhin „Prison Break“spielen, wenn ich auf’s Klo möchte…

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