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Hallo und herzlich Willkommen in meiner Welt!
Hier schreibe ich über die Dinge, die ich so erlebe, Lustiges, Kurioses, Ärgerliches... Über all das, was jedem von uns jeden Tag im Alltag widerfährt und wo man vielleicht denkt, wieso schreibt da eigentlich nicht mal einer drüber?
Was ich schreibe, kann man gut finden, muss man aber nicht. Kann man kommentieren, muss man aber nicht. Frei nach dem Motto: Alles geht, nichts muss.

In diesem Sinne: viel Spaß!
Deine Violet

Montag, 9. August 2010

Eine andere Person hat meinen Job

Ich bin von Beruf Personalmanagerin. Oder auch HR-Managerin.
Bis vor ein paar Monaten hatte ich einen Job in einer kleinen Firma. Ich war dort als alleinverantwortliche Personalleiterin tätig.

Diesen Job hat jetzt eine andere Person. Wie das kam? Nun, ich wurde schwanger.

Ich wurde schwanger, besorgte eine Stellvertreterin für mich und ging in den Mutterschutz. Und als ich nach insgesamt 7 Monaten inkl. Elternzeit wiederkam, hatte meine Vertretung mich voll ersetzt. Und zwar so ersetzt, dass ich nun, obwohl ich wieder da war, keinen Job mehr hatte.

Ich habe das nicht von Anfang an gemerkt. Erst nach und nach, schleichend, passierten merkwürdige Dinge. Meine Leistung, die vor meinem Weggang außer Frage stand, war nun auf einmal auf dem Prüfstand.
„Man hat mir zugetragen, dass man mit Deiner Arbeit nicht zufrieden ist.“ sagte mein Chef. Und: „Ich habe das Gefühl, dass Dir Deine Familie wichtiger ist als Dein Job.“ Sagte mein Chef ebenfalls.
Woraus er das schloss? Nun, ich war nicht immer da, ich ging pünktlich, denn zuhause wartete mein Kind. Ein Baby, gerade mal 6 Monate alt.

Meine Vertreterin, deren Vertrag verlängert wurde, ist immer da und geht nie pünktlich. Muss sie auch nicht. Sie hat keine Familie, keine Freunde, sie hat eigentlich nur ihren Job. Nein, falsch, meinen Job.

Ich bekam „Arbeitsbrocken“ zugeworfen, Ideen, die ich hatte, für moderne, nachhaltige Personalarbeit, wurden abgetan. Nicht so wichtig.

Der Wind wurde rauer, die Kritik schärfer, ungerechtfertigter, unfairer. Nach 6 Monaten in Teilzeit gab ich auf.

Es ist hart. Es ist ungerecht. Aber wenn ich in das lachende Gesicht meines Kindes schaue, wenn ich seine kleinen Ärmchen um meinen Hals spüre und wenn ich ihn „Mama“ sagen höre, dann stellt sich mir die Frage, für wen das Leben wirklich hart ist. Für mich, die ich keinen Job mehr habe oder für meine Vertreterin, die nichts außer meinem Job hat.

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