Schön, dass Du vorbei schaust...

Hallo und herzlich Willkommen in meiner Welt!
Hier schreibe ich über die Dinge, die ich so erlebe, Lustiges, Kurioses, Ärgerliches... Über all das, was jedem von uns jeden Tag im Alltag widerfährt und wo man vielleicht denkt, wieso schreibt da eigentlich nicht mal einer drüber?
Was ich schreibe, kann man gut finden, muss man aber nicht. Kann man kommentieren, muss man aber nicht. Frei nach dem Motto: Alles geht, nichts muss.

In diesem Sinne: viel Spaß!
Deine Violet

Mittwoch, 22. Dezember 2010

Warum ich manchmal doch froh bin, eine Jungensmutter zu sein…

Als Jungensmutter hat man es ja nicht immer leicht. Jungen sind in der Regel draufgängerischer als Mädchen und dadurch auch häufiger mal verletzt. Sie tun sich beim Lernen schwerer als Mädchen und sind oft Entwicklungsnachzügler. Meistens werden Jungensmütter zur Kita-Leitung und zur Lehrersprechstunde bestellt, weil der kleine Rabauke mal wieder über die Stränge geschlagen hat.

Und doch gibt es Momente, wo ich ehrlich gesagt ziemlich froh bin, keine Tochter zu haben. Zum Beispiel heute. Derzeit herrschen ja draußen Minusgrade. Und doch begegneten mir heute zwei junge Mädchen, vielleicht 15 oder 16, nur mit Leggings, einem dünnen Shirt und einer leichten Strickjacke bekleidet. Keine Mütze, kein Schal, von einer dicken Jacke ganz zu schweigen. Und die beiden erinnerten mich ganz stark an mich in dem Alter, wo Minusgrade absolut kein Hinderungsgrund für Miniröcke und bauchfrei waren. Ich ließ mir doch nicht vom Wetter diktieren, was ich anziehe (sondern nur vom Modeteil der Bravo)! Und ich erinnere mich auch noch sehr genau, wie meine Mutter ebenso verzweifelt wie vergeblich versucht hat, mich von temperaturangemessener Kleidung zu überzeugen. Vernünftige Kleidung ist nicht schick und nicht cool und wird deshalb auch nicht getragen. Punkt.

Dass ich nicht ständig im Winter mit Lungen- oder Nierenbeckenentzündung danieder lag, erscheint mir im Nachhinein wie ein Wunder. Aber so sind Mädchen in dem Alter eben. Jungen sind da meines Erachtens etwas vernünftiger bzw. die Mode diktiert ihnen weder Leggings noch Miniröcke noch leichte Strickjäckchen im tiefsten Winter, sondern allenfalls Baggy Trousers (unter die prima eine lange Unterhose passt) und Kapuzenjacken mit Plüschfutter und Fellbesatz sowie klobige Sneakers.

Ein weiterer Vorteil als Jungensmutter ist, dass ich weder um meine Schminkutensilien fürchten noch nach auf mysteriöse Weise verschwundenen Kleidungsstücken und Schuhen suchen muss (zumindest hoffe ich das…).

Jungen wollen nicht auf das Konzert von Tokio Hotel oder ähnlichen Boygroup-Alpträumen und Jungen blockieren ab einem gewissen Alter nicht dauernd und stundenlang das Telefon, um mit ihrem besten Freund den vergangenen Schultag noch einmal minutiös zu erörtern („Ja, meinst Du, er hat geguckt? Ich weiß ja nicht… Ob er mich anruft? Und was, wenn nicht???“).

Aber dafür werde ich vermutlich so oft zum Klassenlehrer meines Sohnes zitiert, dass die anderen Eltern davon überzeugt sein werden, ich hätte ein Verhältnis mit ihm. Und wahrscheinlich sollte ich jetzt schon mal einen Förderfond anlegen, um die sicherlich notwendigen Nachhilfestunden bezahlen zu können.

So hat dann jeder sein Päckchen zu tragen…

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen