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Hier schreibe ich über die Dinge, die ich so erlebe, Lustiges, Kurioses, Ärgerliches... Über all das, was jedem von uns jeden Tag im Alltag widerfährt und wo man vielleicht denkt, wieso schreibt da eigentlich nicht mal einer drüber?
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In diesem Sinne: viel Spaß!
Deine Violet

Dienstag, 14. Dezember 2010

Hilfe, ich muss zum Arzt!

Ärzte hassen Patienten. Es gibt wohl nichts auf der Welt, was ein Arzt mehr verabscheut als den kranken, hilfesuchenden Menschen.

Warum er dann Arzt geworden ist? Keine Ahnung. Vielleicht hat er in seiner Jugend (je nach Geburtsjahrgang) zuviel „Schwarzwaldklinik“ oder „Emergency Room“ oder „Das Krankenhaus am Rande der Stadt““ gesehen und war daher der Meinung, dass Ärzte irgendwie ein cooles Leben haben, mit echt viel Geld, tollen Autos und jeder Menge williger Krankenschwestern / Arzthelferinnen, die nur darauf warten, mit einem Halbgott in Weiss in den Kissen zu wühlen.

Denn ein Interesse an den Menschen bzw. diesen zu helfen, kann unmöglich der Ursprung der Berufswahl gewesen sein.

Muss man heute einen Arzt aufsuchen oder gar ins Krankenhaus, wird man vom mündigen Bundesbürger zum lästigen Bittsteller (wenn man gesetzlich krankenversichert ist) oder zum Goldesel (wenn man privat versichert ist).

Der gesetzlich Krankenversicherte stört immer. Deswegen bekommt er auch nur mit Vorlaufzeiten von bis zu drei Monaten einen Termin und muss dann, wenn er pünktlich in der Arztpraxis erscheint, erst mal noch gepflegt ein bis zwei Stunden warten, bevor er dann 5 Minuten zum Arzt ´rein darf, der ihn wie am Fließband abfertigt, eilig, distanziert und desinteressiert. Freundlich geht anders.

Der Privatpatient stört nie, darf immer, Tag und Nacht, in der Arztpraxis aufschlagen, muss nie warten und bekommt die Handynummer des behandelnden Doktors, um ihn nötigenfalls auch am Wochenende oder nachts konsultieren zu können. Dafür bekommt der Privatpatient Behandlungen auf’s Auge gedrückt, die er weder will noch für seine Genesung braucht, die aber gemäß ärztlicher Gebührenordnung ordentlich Geld in die Kasse des Arztes spülen.

Fragen stellen sollte man weder als Kassen- noch als Privatpatient, das nervt nämlich total und wirklich interessant ist man als Patient auch nur dann, wenn man irgendwas richtig Schlimmes hat (am besten unheilbar), worüber der Arzt dann einen Artikel in einer Fachzeitschrift schreiben bzw. einen Vortrag auf einem Symposium halten kann, was ihm, man kann es sich denken, erneut Geld in seine Kasse spült.

Ansätze von Freundlichkeit gibt es nur, solange sie gemäß Gebührenordnung abzurechnen sind. Sprich, sollte es nicht gelingen, in der zugeteilten Behandlungszeit von fünf Minuten alle Fragen zu stellen und man sich unvorsichtigerweise mit einer Nachfrage, eventuell sogar per Telefon, an den behandelnden Arzt wendet, so darf man nicht mit allzu viel Entgegenkommen rechnen, schon gar nicht am Ende des Quartals, wo ja die meisten Ärzte laut eigener Aussage bei der Behandlung noch draufzahlen müssen. Die Armen!

Aber vielleicht habe ich ja auch zuviel „Schwarzwaldklinik“ und „Grey’s Anatomie“ gesehen und deswegen völlig überzogene Erwartungen in die heilende Zunft. Reicht doch völlig aus, wenn ich nach einem Arztbesuch wenigstens nicht noch kränker werde…

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