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Hier schreibe ich über die Dinge, die ich so erlebe, Lustiges, Kurioses, Ärgerliches... Über all das, was jedem von uns jeden Tag im Alltag widerfährt und wo man vielleicht denkt, wieso schreibt da eigentlich nicht mal einer drüber?
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Deine Violet

Mittwoch, 22. September 2010

Vom Abenteuer des Wickelns…

Solange man noch ein Kind hat, das noch nicht trocken ist, gibt es jeden Tag immer wieder neue Herausforderungen, nämlich immer dann, wenn man außerhalb der eigenen vier Wände Windeln wechseln muss. Fernab vom heimischen Wickeltisch kann dies nämlich gerne mal zum Wickel-Abenteuer werden.

So ist man natürlich in erster Linie schon mal heilfroh über Wickelgelegenheit in Cafés, Restaurants, Kaufhäusern, Möbelhäusern (hier sind schwedische Möbelhäuser wirklich ganz weit vorn!), eben da, wo man sich gerade in der Öffentlichkeit aufhält.

Eine Frage, die sich dabei jedoch schnell aufdrängt, ist, warum sind diese Wickelgelegenheiten zumeist auf der Damentoilette? Natürlich ist es schon mal toll (wie gesagt…), wenn man nicht auf dem Fußboden oder am Tisch, wo man gleich noch essen möchte, den Verwertungs-Output des Nachwuchses entsorgen muss, aber das Fragezeichen bleibt.

Gehen die Restaurant-, Kaufhaus-, Café-Betreiber spontan einfach mal davon aus, dass bei 99% aller Eltern der weibliche Part wickelt? Gibt es da eine geheimnisvolle Statistik, die ich nicht kenne? Oder ist dies gar ein kulturelles Statement, mit dem mehr oder weniger subtil die Abkehr von der Gleichberechtigung und die Rückkehr zum Patriarchat gefordert werden?

Nun, zugegeben, letzteres ist unwahrscheinlich, aber das Befremden bleibt. Und das Unwohlsein des Vaters ebenfalls, wenn er denn dann in der Damentoilette verlegen lächelnd seinem Junior die Windeln wechselt. Denn das kann’s ja nun nicht sein, dass nur, weil der Wickeltisch auf dem Damenklo ist, wir Mamas dann bei jedem Restaurantbesuch die Gelackmeierten sind. Und ich kenne durchaus Väter, die dies mit einem scheinheiligen Grinsen (Du, sorry, ich kann nicht, ist doch auf der Damentoilette…) schamlos ausnutzen. Da hat man sie dann mit Müh und Not dahin getrimmt, Teile der Versorgung des Kindes zu übernehmen und dann so ein Rückschritt? Das ist ja wohl auch eine Prinzipienfrage!

Schöne Erlebnisse beim Wickeln hat man auch gerne auf Flughäfen. Kommt man z.B. auf dem Flughafen in Palma de Mallorca in die Verlegenheit, einen Windelwechsel vornehmen zu müssen, landet man natürlich! auf der Damentoilette (da sind die stolzen Spanier eigen) und findet dort einen Wickeltisch zum runterklappen. Dieser ist jedoch in einer Höhe angebracht, dass Mütter, die größenmäßig nicht so von der Natur begünstigt sind, mit in die Höhe ausgestreckten Armen und blind wickeln müssen. Sind die Spanierinnen alle 1,75m???

Zusammenfassend ist zu sagen, dass ich dem Tag entgegen fiebere, an dem mein Sohn den Sinn und Zweck der Toilette verstanden hat (nein, sie dient nicht zum Spielzeug versenken…). Dann werde ich mit ihm hocherhobenen Hauptes in die Herrentoilette marschieren!

Und noch ein paar versöhnliche Worte zum Abschluss: doch, es gibt sie auch, die Wickelräume ohne Toiletten- und damit Geschlechtsanbindung, freundlich-praktisch eingerichtet und manche sogar mit allen Windeluntensilien ausgestattet. Allerdings, wie schon gesagt, haben hier die Schweden die Nase vorn, sowohl in ihren Möbelhäusen als auch in ihren Bekleidungsgeschäften…

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