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Hallo und herzlich Willkommen in meiner Welt!
Hier schreibe ich über die Dinge, die ich so erlebe, Lustiges, Kurioses, Ärgerliches... Über all das, was jedem von uns jeden Tag im Alltag widerfährt und wo man vielleicht denkt, wieso schreibt da eigentlich nicht mal einer drüber?
Was ich schreibe, kann man gut finden, muss man aber nicht. Kann man kommentieren, muss man aber nicht. Frei nach dem Motto: Alles geht, nichts muss.

In diesem Sinne: viel Spaß!
Deine Violet

Mittwoch, 1. September 2010

Oh je, ich lese...

Sobald man erzählt, dass man ein Kind erwartet, bekommt man in der Regel verschiedene Büchertipps bzw. bekommt verschiedene Ratgeber zum Thema Kinder, Kinderkriegen, Kinderentwicklung und –erziehung geschenkt.

Das kann teilweise hilfreich sein, manchmal macht es einen aber nur noch zusätzlich kirre.
So werden zum Beispiel in einem Buch von zwei niederländischen Psychologen die Entwicklungsschübe des Kindes in den ersten 14 Lebensmonaten erklärt. Das ist nicht schlecht, denn dadurch versteht man als Greenhorn-Mutter besser, warum das sonst so sonnige Kind auf einmal so viel weint und so quengelig ist, nämlich, weil es gerade „schubt“ (Umgangssprachlicher Ausdruck für einen Entwicklungsschub in den einschlägigen Internet-Mutti-Diskussionsforen).

Fatal ist allerdings, wenn man dann liest, was der kleine Schatz nach dem Schub denn nun alles können müsste und der kleine Schatz aber überhaupt keine Anstalten macht, mit sechs Monaten alleine mit Messer und Gabel zu essen, der Mami Kussshändchen zuzuwerfen oder sein Bilderbuch auswendig zu repetieren. Wenn dann noch eine andere Mutti daher kommt, deren Kind dies selbstverständlich alles kann (klar!), passiert wieder genau das, was man eigentlich lassen sollte: man vergleicht. Und fühlt sich schlecht dabei. Dumm das.

Von Ratgebern dieser Art gibt es unzählige, geschrieben wie gesagt von niederländischen Psychologen, schweizer Kinderärzten und dänischen Erziehungsexperten, die irgendwie versuchen wollen, einem die neue Welt zu erklären, in die man da blind getappt ist und die einen statt dessen oftmals nur noch mehr verunsichern.

„Ach,“ höre ich da wieder die sehr abgeklärten Mütter sagen, „ich habe mich davon gar nicht beeindrucken lassen, ich ziehe mir aus den Büchern, was ich brauche und lasse mich nicht verunsichern.“
Natürlich ist es vernünftig, Ratgeber jeglicher Art genauso zu lesen: sich das rausziehen, was man braucht und den Rest ignorieren. Und nach einiger Zeit mit dem Kind kommt man auch in eine Routine und gewinnt Sicherheit, einfach weil man selbst am besten weiß, was das Kind gerade hat oder braucht oder kann. Beim zweiten oder dritten Kind weiß man dann auch von Anfang an, dass jedes Kind seine eigene Norm und sein eigenes Tempo hat. Aber beim ersten Kind ist die Unsicherheit eben groß.

Frage ist jetzt, was verwirrt eigentlich mehr, der Ratgeber oder die coolen Alles-Wisser-Muttis? Beide, würde ich sagen. Und so muss man eben durch die Phase der Unsicherheit inklusive Ratgeber-Studium und Super-Mutti-Diskussionsforen durch, bis man selbst am besten weiß, was gut und richtig ist. Ist man dann eigentlich auch eine Super-Mutti???

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