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Hier schreibe ich über die Dinge, die ich so erlebe, Lustiges, Kurioses, Ärgerliches... Über all das, was jedem von uns jeden Tag im Alltag widerfährt und wo man vielleicht denkt, wieso schreibt da eigentlich nicht mal einer drüber?
Was ich schreibe, kann man gut finden, muss man aber nicht. Kann man kommentieren, muss man aber nicht. Frei nach dem Motto: Alles geht, nichts muss.

In diesem Sinne: viel Spaß!
Deine Violet

Donnerstag, 28. Oktober 2010

Die kritische Mutti

Von allen Muttis in der Kita meines Sohnes ist sie meine ganz spezielle Freundin: die kritische Mutti.

Nein, diesen Namen habe ausnahmsweise mal nicht ich ihr gegeben, den hat sie sich selbst verpasst. Beim ersten Elternabend in der Kita (ich berichtete schon darüber…) fand nichts in und an der Kita ihre Zustimmung. Das Spielzeug war nicht aus Holz und somit nicht pädagogisch wertvoll genug, das Außengelände hat keine Rasenfläche, die Hüpfburg ist aus Kunststoff, die Kita-Projekt-Wochen zu einseitig.

Ich weiß nicht, ob sie irgendwann die Genervtheit einiger Eltern und Erzieher fast körperlich gespürt hat, auf jeden Fall fühlte sie sich bemüßigt, uns alle aufzuklären (nur für den Fall, dass wir es noch nicht bemerkt hätten), dass sie eben eine „kritische Mutter“ sei.

Ach!

Der kritischen Mutti ist nichts biologisch, öko, fair trade und nachhaltig genug und ich glaube, wenn es ihr gelänge, die Weltherrschaft an sich zu reißen, würde sie sofort sämtliche Kunststoffe, ob im Spielzeug, der Kleidung und ihrer Umgebung verbieten und vernichten lassen (welch eine unglaubliche Umweltbelastung, da stimmt die CO²-Bilanz ganz sicher nicht!) und uns alle per Dekret zu kbA-Baumwolle und fair gehandelten Lebensmitteln ohne Industriezucker verpflichten. Und wer, so wie ich, sein Kind auch mal Kekse und Kuchen aus Weißmehl! mit Ei und Milch! und ohne Agavendicksaft gesüßt! oder gar „Fruchtzwerge“ essen lässt, müsste wohl mit dem Schlimmsten rechnen.

Wenn, ja, wenn es da nicht einen winzigen schwarzen Fleck auf der blütenweißen Weste der kritischen Mutti gäbe! Und dieser Fleck ist nicht nur schwarz, er ist sozusagen teer-schwarz.
Die kritische Mutti quarzt nämlich gerne mal eine. Ist ja auch nichts gegen einzuwenden, auch Tabak kann ja kontrolliert biologisch und nachhaltig angebaut werden.
Albern und unglaubwürdig wird das ganze Ökö- und Gesundheits-Gehampel aber, wenn man es dann heimlich tut, an vermeintlich verschwiegenen Ecken, hinter Bäumen, wenn man sich unbeobachtet glaubt.

Nicht, dass das hier ein falsches Geschmäckle bekommt, wie die Schwaben sagen, ich finde Bio und Öko und Fair Trade auch gut und bemühe mich nach Kräften, dass mein Kind vernünftige Dinge isst und ab zu auch mal mit was spielt, was nicht aus China kommt, blinkt und piept.
Aber mit zweierlei Maß messen gehört zu den Dingen, die mich schon immer gestört haben.

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